PLATO „Der Staat“

S.: „Wenn ein Töpfer reich geworden ist, glaubst du etwa, er würde dann noch Lust verspüren, sich mit seiner Kunst abzugeben?"
A.: „Gewiss nicht."
S.: „Er wird zusehens träger und lässiger werden."
A.: „Entschieden."
S.: „Er wird also ein schlechterer Töpfer werden?"
A.: „Auch das, entschieden."
S.: „Und wenn ein anderer aus Armut nicht imstande ist, sich Werkzeuge zu kaufen; oder sonst etwas zu seiner Kunst Gehörendes, so wird er schlechtere Arbeit liefern und wird auch seine Söhne oder sonstige Lehrlinge zu schlechteren Meistern heranbilden?"
A.: „Natürlich."
S.: „Beides also, Armut und Reichtum, macht die Werke der Künstler sowie die Werkmeister selber schlechter."
A.: „Offenbar."




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