Über meine Arbeit

Man sagt, es sei das älteste Handwerk der Menschheit. Die Venus von Dolni Vestonice in Mähren wird auf ein Alter von 25.000 bis 29.000 Jahre geschätzt. Die ältesten Hinweise auf Töpferscheiben stammen aus Mesopotamien und sind 3000 Jahre alt. Man könnte meinen, bei so einer Menschheitserfahrung sei alles schon gesagt im Bereich der Keramik. Und trotzdem gibt es immer wieder Neus zu entdecken. Die Vielfalt ist unerschöpflich. Konzentration erscheint mir wichtig. Ich arbeite ausschließlich an der Töpferscheibe. Das erforderte einen langen Lernprozess, der noch immer nicht abgeschlossen ist. Seit Anfang an bin ich auf der Suche nach dem schönen Gefäß. Die vermeintliche Serienproduktion des Töpfers ist in Wirklichkeit eine sehr individuelle Sache. Bei jedem Gefäß hinterlasse ich meine persönlichen Spuren, so dass es wiedererkennbar ist. Es gibt Arbeiten, die gelingen nicht und andere, die ich nicht auf der Hand geben möchte. Aber ich offenbare immer ein Stück von mir. Mein Thema ist das Gebrauchsgeschirr. Dabei möchte ich eine Verbindung schaffen zwischen einer zeitgemäßen Form, Alltagstauglichkeit und auch der Thüringer Gefäßtradition. Die Kombinierbarkeit der Formen und Nutzungen ist mir wichtig. Es könnte also sein, dass auch in Zukunft noch Archäologen aus Keramikfunden Schlüsse ziehen über den Stand der Zivilisation.


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